PNP-Artikel vom: 03.11.2010

Fahrräder und Kernkraft

Regionale Energieoffensive der Freien Wähler

Im Maschinenraum erläuterte Geothermie-Mitarbeiter Hozleitner (rechts) den Besuchern Albert Schallmoser, Max Winkler, Konrad Zitzelsberger, Hans Jürgen Fahn und Eckart Lampe (von links) die technische Arbeitsweise der Anlage. - Foto: Harlander

Simbach. Der Kreisverband der Freien Wähler (FW) hat seine Energieoffensive 2010 gestartet. Mit dabei: MdL Dr. Hans Jürgen Fahn, umweltpolitischer Sprecher der FW-Fraktion im Landtag.

Besichtigt wurde zunächst eine Hackschnitzelheizung in Kirchdorf am Inn. Sabine Pfanzelt erläuterte die Entstehung dieser Anlage in der Nähe der Schule in Kirchdorf. Großer Wert werde darauf gelegt, dass das Brenngut aus der Nähe komme und nicht durch hohe Transportkosten der Vorteil der erneuerbaren Energien verwässert werde. Zweite Station des Tages war die Geothermie in Simbach. Max Winkler und Bürgermeister Günther Wöhl erläuterten dieses europäische Gemeinschaftswerk, bei dem Simbach, der Landkreis Rottal-Inn, Österreich und Braunau die Partner darstellen würden. Es können über 5000 Haushalte mit Energie versorgt werden.

Im Lockschuppen eröffnete Kreisvorsitzender Albert Schallmoser die „Regionale Energieoffensive“ und stellte fest, dass die ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und Energie die große Herausforderung für die Zukunft sei. Die Freien Wähler wollten mit ihrer Veranstaltung die Bedeutung einer unabhängigen Energieversorgung herausstellen.

Eckart Lampe von den Freien Wählern, der auch Strahlenschutzbeauftragter des Bayerischen Landesamtes für Umweltschutz ist, sprach über die Sicherheit von Kernkraftwerken. Anders als in Kohlekraftwerken und Minen habe es in den sicheren deutschen Kernkraftwerken noch keinen Unfall mit Todesfolge gegeben. Zu den Störfällen meinte er, wäre ein Fahrrad ein Kernkraftwerk, dann könnte man eine quietschende Kette oder eine lockere Schraube am Schutzblech als Betriebsstörung bezeichnen. „Das Fahrrad fährt noch und ist auch verkehrssicher, es fehlen nur ein paar Tröpfchen Öl.“ Bei einem Kernkraftwerk würde man das, so Lampe, vielleicht als geringen Druckanstieg in den Kühlmittelleitungen bezeichnen. - har