PNP-Artikel vom: 19.01.2010
Werner Schießl führt Kreisfraktion der FW
Der Eggenfeldener Bürgermeister löst nach 20 Jahren Albert Schallmoser ab, der aber weiter Kreisvorsitzender bleibt
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Stabwechsel bei den Freien Wählern: Werner Schießl (rechts) übernimmt den Vorsitz der Kreistagsfraktion von Albert Schallmoser (links), der dieses Amt 20 Jahre ausfüllte. (Foto: Eckert) |
Von Werner Eckert
Eggenfelden. Die Freien Wähler im Landkreis haben einen neuen Mann an
der Spitze ihrer Kreistagsfraktion: Der Eggenfeldener Bürgermeister Werner
Schießl übernimmt das Amt von Albert Schallmoser (Tann).
Im Rahmen eines Pressegespräches im Rathaus Eggenfelden haben Werner Schießl
und Albert Schallmoser gestern die Entscheidung, über die die Fraktion bereits
abgestimmt hat, bekannt gegeben. Die Weichen für diesen Wechsel seien, so
Schallmoser, schon nach der letzten Kommunalwahl gestellt worden. Werner
Schießl habe den Sitz der Freien Wähler im Kreisausschuss übernommen und in
diesem wichtigen Gremium sollte der Fraktionssprecher vertreten sein. Man habe
sich darauf verständigt, dass er - Schallmoser - das Amt des Fraktionssprechers
noch bis Januar ausübt. "Das war mein Wunsch, denn damit habe ich 20 Jahre
voll." Ebenso lang sei er schon Kreisvorsitzender der Freien Wähler -
dieses Amt werde er auch noch weiter erfüllen.
Noch keine Aussage
zu Landratskandidatur
Für Werner Schießl hat der Wechsel zum jetzigen
Zeitpunkt deshalb auch nichts mit den Gerüchten zu tun, er könnte 2011 als
Kandidat für das Amt des Landrats antreten - "auch wenn mir klar ist, dass
manche das so interpretieren werden."
Bei den Freien Wählern habe es bisher noch keine Entscheidung darüber gegeben,
ob ein eigener Kandidat aufgestellt werden soll. Auch für sich persönlich habe
er diese Entscheidung noch nicht getroffen. Ihm gehe es nicht um Titel und
Posten, sondern darum etwas zu bewegen. Das könne er auch als Bürgermeister,
er sei in dieser Funktion sogar noch näher an der Wirtschaft, was ihm ein
großes Anliegen wäre. Es gäbe auch Stimmen, die sagen würden, dass er in
Eggenfelden noch länger gebraucht werde, bis die vielen begonnenen Projekte in
sicheren Bahnen wären. Sollte Bruni Mayer nicht mehr für das Amt kandidieren,
dann sei"das Rennen offen". Letztlich hänge es aber nicht davon ab,
wie sich die Landrätin entscheide, ob er kandidieren würde oder nicht.
Während Schießl die Frage also noch offen lässt, ist für Albert Schallmoser
die Sache schon klar: "Mein Ziel wäre es schon, dass die Freien Wähler
einen Kandidaten bringen. Und Werner Schießl wäre der richtige."
Dass Schießl der richtige Mann als sein Nachfolger im Fraktionsvorsitz ist,
davon ist Schallmoser ebenfalls überzeugt. Er selbst wäre jetzt 62 Jahre und
es gehöre zu einer zukunftsorientierten Kommunalpolitik, dass man junge Leute
aufbaut. Die Freien Wähler hätten das Glück, in Werner Schießl einen
Stadtbürgermeister zu haben, der sich nicht nur für die Städte sondern für
den gesamten Landkreis einsetze.
Dies betont auch Werner Schießl selbst. Er sei zwar Bürgermeister der
größten Stadt, aber diese Stadt sei im ländlichen Raum. Und hier gehe es nur
in einem guten Miteinander. Dazu gehöre auch das Bemühen zusammen mit den
Abgeordneten aus dem Landkreis die Rahmenbedingungen der großen Politik so gut
es geht zu beeinflussen und das Beste daraus zu machen. Rückblickend freute
sich Albert Schallmoser darüber, dass es in seiner Zeit als
Fraktionsvorsitzender gelungen wäre, die Fraktionsstärke zu halten bzw. noch
auszubauen, obwohl mit der UWG eine zweite freie Wählergruppe hinzugekommen
sei. Dies sei nur möglich gewesen, weil die Freien Wähler eine gute Basis im
Landkreis mit erfahrenen Bürgermeistern und Gemeinderäten hätten.
Zurückhaltung bei
den Krankenhäusern
Zum aktuell meistdiskutierten Thema, den Krankenhäusern, erklärte Werner Schießl, dass er davon ausgehe, dass es sinnvoll sei, auch künftig über drei Standorte im Landkreis zu verfügen. Entsprechend dem Willen der Bürger sollte sich die Politik aber bei der Ausgestaltung und beim medizinischen Angebot dieser Standorte zurückhalten. Hier sei jetzt zunächst die Beraterfirma BAB gefragt, die Konzepte erarbeiten und vorlegen solle, über die dann zu entscheiden sei.