PNP-Artikel vom: 30.09.2008
Wahl-Splitter
Dieter Hildebrandt: CSU verlor wegen ihres Hochmuts München.
Hochmut ist nach Ansicht des bayerischen Kabarettisten Dieter Hildebrandt der
Grund für die Wahlniederlage der CSU gewesen. "Die CSU tut so, als wäre
sie die bayerische Seele und erhält die Lüge aufrecht, dass auch die
bayerischen Alpen ihretwegen gefaltet wurden", sagte Hildebrandt gestern im
Deutschlandradio Kultur in Berlin. Das Ende der absoluten Mehrheit sei lange
fällig gewesen und die Doppelspitze mit Erwin Huber und Günther Beckstein habe
im Wahlkampf gezeigt, dass man sie nicht wählen sollte. "Die CSU sollte
eigentlich damit zufrieden sein, dass sie noch dran ist", so Hildebrandt.
Ungläubig reagierte er auf die Bemerkung Becksteins, dass es einen anständigen
Bayern bei dem Gedanken an eine Koalition schüttele: "So viel Hochmut habe
ich schon lange nicht mehr von einem führenden Politiker gehört." In
keinem Land komme eine Partei ohne Koalition aus. - lby
Linker holt gutes Ergebnis - im Nachbarlandkreis Dingolfing.
Für die Linke hat Dominik Kreuzpaintner im Landkreis Dingolfing-Landau für
eine Überraschung gesorgt: Der 24-Jährige, der als Zerspanungsmechaniker bei
BMW in Dingolfing arbeitet, holte in der Gemeinde Frontenhausen 6,1 Prozent der
Erststimmen, seine Partei kam sogar auf 7,7 Prozent - obwohl Kreuzpaintner in
einer ganz anderen Gemeinde wohnt. Seine Erklärung für dieses
außergewöhnliche Ergebnis: Frontenhausen ist die Heimat von Rudi Schöberl,
der für die Linke den Wahlkampf im Nachbarlandkreis Pfarrkirchen organisiert
hat. Dessen Arbeit habe vor Ort wohl Früchte getragen. - tom
Trotz Nachbarschaftshilfe ist MdL Rambold nicht mehr drin Altötting.
Traditionell unterstützen sich die oberbayerischen CSU-Nachbarkreisverbände
Altötting und Mühldorf bei der Werbung für ihre Kandidaten. Doch dieses Mal
half auch das dem Abgeordneten Hans Rambold aus Buchbach (Lkr. Mühldorf) nicht.
Nach dem Verlust des Bürgermeisteramtes im März verlor er nun auch sein
Landtagsmandat. - pnp
Gabriele Pauli kehrt auf die politische Bühne
zurück Nürnberg.
Die frühere CSU-Rebellin Gabriele Pauli wird mit größter Wahrscheinlichkeit
für die Freien Wähler (FW) in den Landtag einziehen. Pauli lag nach Auswertung
von zehn der zwölf Stimmkreise in Mittelfranken mit fast 32 000 Gesamtstimmen
weit vor dem Zweitplatzierten Peter Bauer, der gut 15 000 Stimmen sammeln
konnte. Auf die Freien Wähler in Mittelfranken entfallen zwei Landtagsmandate.
Pauli sagte, sie könne sich im Landtag gut eine Koalition der Freien Wähler
mit der CSU vorstellen. - lby
Zwei Prozent: ödp ist enttäuscht über Wahlergebnis München.
Der Vorstand der Ökologisch-Demokratischen Partei Bayerns (ödp) hat sich
enttäuscht über das eigene Wahlergebnis von 2,0 Prozent gezeigt. Wegen des
guten Kommunalwahlergebnisses vom Frühjahr und eines starken Mitgliederanstiegs
habe man auf einen deutlichen Zuwachs bei den Wählerstimmen gehofft, sagte
ödp-Landesvorsitzender Bernhard Suttner gestern in München. Die ödp kam
jedoch wie 2003 nur auf 2,0 Prozent der Stimmen. - lby
Marcel Huber ist der Stimmenkönig München.
Der Stimmenkönig der Landtagswahl heißt Marcel Huber: Der
CSU-Umweltstaatssekretär aus Mühldorf am Inn ging mit 54,1 Prozent der Stimmen
aus der Wahl. Gleich danach kommt CSU-Fraktionschef Georg Schmid, der bisher den
Titel "Stimmenkönig" innehatte: Er erreichte in seinem Stimmkreis
Donau-Ries 52,9 Prozent. - pnp