PNP-Artikel vom: 11.07.2008
Pauli bleibt ihren kantigen Themen treu
Ex-CSU-Rebellin schlägt bei den FW keinen Kurswechsel ein
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Ganz die Alte: Gabriele Pauli trat gestern erstmals für die Freien Wähler auf. (Foto: dpa) |
Nürnberg. Die einstige CSU-Rebellin Gabriele Pauli
will auch als Mitglied der Freien Wähler (FW) ihren "eckig-kantigen
Themen" treu bleiben. So halte sie weiterhin an ihrer umstrittenen
Forderung nach einer "Ehe auf Zeit" fest, sagte Pauli gestern bei der
ersten gemeinsamen Pressekonferenz mit dem bayerischen FW-Landesvorsitzenden
Hubert Aiwanger in Nürnberg. Unterdessen stellte sich Aiwanger uneingeschränkt
hinter die Politikerin, nachdem er deren Landtagskandidatur in Nürnberg
zunächst zurückhaltend kommentiert hatte. "Ich sehe kein großes Problem,
Frau Pauli und die FW unter einen Hut zu bringen."
Allerdings habe er in Sachen Pauli erst einen Entwicklungsprozess durchmachen
müssen, räumte Aiwanger ein. Nach intensiven persönlichen Gesprächen mit ihr
habe er aber festgestellt, dass das in den Medien vermittelte Bild der früheren
Fürther Landrätin nicht unbedingt der Realität entspreche. "Wir haben
einen gemeinsamen Nenner gefunden - nämlich die CSU bei der Landtagswahl um
ihre 50-Prozent-Mehrheit zu bringen", sagte Aiwanger. Auch inhaltlich gebe
es große Übereinstimmungen mit Gabriele Pauli. Die Freien Wähler in Nürnberg
hatten die 51 Jahre alte frühere CSU-Politikerin Ende Juni als direkte
Gegenkandidatin von Ministerpräsident Günther Beckstein im Stimmkreis
Nürnberg-Nord für die Landtagswahl aufgestellt. Auf der Wahlkreisliste
wählten die mittelfränkischen Freien Wähler Pauli auf Platz acht, was bei
einigen mittelfränkischen Delegierten allerdings für erhebliche Verstimmung
gesorgt hatte. - lby