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PNP Artikel vom: 26.04.2006

Freie Wähler gehen auf Landtags-Kurs

Albert Schallmoser hält Entscheidung für Kandidatur offen
- Besuch von Landesvorsitzendem Hubert Aiwanger

FW-Landesvorsitzender Hubert Aiwanger (rechts) und Albert Schallmoser bei ihrem Besuch in der PNP-Kreisredaktion in Pfarrkirchen. (Foto: Eckert)


von Werner Eckert 
Pfarrkirchen. Wird sich Albert Schallmoser, Kreisvorsitzender der Freien Wähler, um eine Karriere als Landtagsabgeordneter bemühen? Noch lassen er selbst sowie der neue FW-Landesvorsitzende Hubert Aiwanger diese Frage offen.
Klar ist, dass die Freien Wähler bei den nächsten Wahlen 2008 wieder versuchen werden, den Einzug in den Landtag zu schaffen und sich als bürgerliche Alternative zur CSU zu profilieren. Hubert Aiwanger, der am 25. März zum neuen Landesvorsitzenden gewählt wurde, glaubt, dass die Chancen dafür besser sind als jemals zuvor.

Dies machte der 35-jährige Agraringenieur aus Rottenburg (Landkreis Landshut) in einem Gespräch in der Kreisredaktion der PNP deutlich, zu dem er gemeinsam mit Albert Schallmoser nach Pfarrkirchen gekommen war. Beim letzten - missglückten - Versuch sei die CSU stark gewesen, jetzt wäre sie angeschlagen und werde bis 2008 auch nicht mehr so wie früher „auf die Füße kommen.“ Außerdem, räumt Aiwanger ein, seien die Freien Wähler intern für den Wahlgang schlecht organisiert gewesen. Um dies zu ändern, sei er angetreten, wozu vor allem auch die bessere Einbeziehung und Unterrichtung der Ortsverbände gehöre.

Zuversichtlich gibt sich auch Albert Schallmoser. Er hatte sich im Vorfeld der Entscheidung, ob die Freien Wähler im Landtagswahlkampf antreten sollen, öffentlich mehrfach skeptisch geäußert, stand dann aber doch zur Verfügung. Inzwischen aber habe sich die Situation aus seiner Sicht geändert. Der Schritt in Richtung Landtag werde nicht mehr halbherzig gemacht. Anders als früher wären jetzt seiner Einschätzung nach mehr als 90 Prozent der Mitglieder dafür.

Ob er selbst wieder für eine Kandidatur zur Verfügung stünde, wollte Schallmoser zum jetzigen Zeitpunkt aber weder bejahen noch verneinen. Hubert Aiwanger plädierte zwar für eine frühzeitige Festlegung, die Entscheidung aber „liegt bei den Leuten vor Ort“. Als ehemaliger Senator und früherer BBV-Bezirkspräsident, Kreisrat und FW-Kreisvorsitzender zählt Albert Schallmoser natürlich zu den profiliertesten Politikern der Freien Wähler im Landkreis. Er selbst aber weist darauf hin, dass die Freien Wähler über viele Leistungsträger und aktive Politiker in ihren Reihen verfügen.

Die Personen seien natürlich wichtig, merkt Landesvorsitzender Aiwanger an. Sein Ziel aber sei es, das Profil der Freien Wähler so zu schärfen, dass sie nicht nur wegen einzelner Persönlichkeiten, sondern wegen ihrer Inhalte gewählt werden. Versäumnisse der CSU in der Bildungs- und Schulpolitik sowie das Unvermögen, die vorhandene Arbeit mit weniger Bürokratie aber mehr gesundem Menschenverstand zu den Arbeitslosen zu bringen, nennt Aiwanger als Themen, mit denen vor allem auch in den Städten diesmal ein besseres Ergebnis eingefahren werden soll. In den Schulen vermisst Aiwanger nicht nur ein Mehr an Betreuung und Praxisbezug, er sieht vor allem das weibliche Lehrpersonal gelegentlich überfordert. „Die Fräulein werden mit den Burschen nicht fertig.“ Die Lehrer bräuchten politische Rückendeckung und das Recht, Autorität auch auszuüben. Dann würde man auch wieder Männer für diesen Beruf gewinnen können. In der Frage der Gentechnik in der Landwirtschaft sieht der FWLandesvorsitzende die CSU „blind an der Seite der Konzerne.“

 


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